V centru trasa – Artwalk

GÆG (Thomas Huber und Wolfgang Aichner) hat in Zusammenarbeit mit der tschechischen Autorin Katerina Tucková einen zweiten Beitrag zum diesjährigen Kunstfestival Im Zentrum/V Centru  konzipiert.

Mit Hilfe eines Geo-Daten-Trackings werden fiktive Ortsnamen in die Routen zweier Wanderungen eingeschrieben und auf dieser Karte digital sichtbar gemacht. Die Öffentlichkeit kann am 2. und 3. Juli die Entstehung der “erwanderten“ neuen geografischen Ortsbezeichnungen in Echtzeit hier verfolgen.

sehen bei: vcentrutrasa.gaeg.net

2. 7. 2021:


Link zur Karte: HINDELANGS KAMPF

Kateřina Tučková: HINDELANGS KAMPF

Obwohl es nicht bekannt ist, hat nicht nur Jeseníky seinen Wächter und Herrscher. Der König der Rychlebyer Berge war einst Heidelung (tschechisch für Heide), dessen Name jedoch mit der Nachkriegsvertreibung der deutschen Bevölkerung in Vergessenheit geriet, ebenso wie die Geschichten, für die er bekannt war. Aber einer von ihnen hat überlebt. Sie erzählt, wie es vor Hunderten von Jahren zum Streit zwischen den Bergnachbarn kam: Heidelung verliebte sich in die Hohe Heide, doch das geschah gegen den Willen ihres Onkels Praděd /Altvater. Der Streit gipfelte in einem Zweikampf, bei dem sich Praděd/ Altvater und Heidelung mit Steinen bewarfen. Einige sind heute noch in der Landschaft zu sehen, wie die Teufels- oder Peterssteine, andere haben so große Risse in den Boden geschlagen, dass sie tiefe Höhlen hinterlassen haben. Der Weg, der das Riesengebirge mit dem Rychleby-Gebirge verbindet, führt an ihnen vorbei. Passen Sie also auf Ihren Kopf auf, falls doch einmal ein verirrter Stein darüber sausen sollte! 

Foto: Martin Richartz

3. 7. 2021

Link zur Karte: Stezka kolem léčivých pramenů

Kateřina Tučková: URGROSSMUTTER’S GESCHENKE

Praděd (Altvater) ist ein mythischer Berggeist, der rechtschaffene Herrscher und Wächter des Jeseníky-Gebirges. Der höchste Berg dieses schönen Gebirgszuges ist nach ihm benannt. Aber wo ist Prababa geblieben? Warum erzählen wir nicht auch Geschichten über sie, warum gibt es keine einzige Spur von ihr in der Landschaft? Oder sollten wir? Das Jeseníky-Gebirge ist berühmt für seine Heilquellen, aus dem Boden fließt Wasser in außerordentlicher Fülle – ein Element, auf das kein Lebewesen verzichten kann. Ohne Wasser gäbe es kein Leben. Und ist die lebensspendende Flüssigkeit nicht das Geschenk des liebenden Prababa? Ein weises und gütiges Wesen, das sich im Schatten ihres energisch regierenden Mannes selbstlos um das Wohl der Bewohner dieser Berge kümmert? Lassen Sie uns gemeinsam den Weg gehen, auf dem wir Quellen, Brunnen und Tümpel finden werden, die das gute Herz der Mutter dieser Region widerspiegeln.  

Foto: Martin Richartz